“Krebs: Das Geschäft mit der Angst” // SWR/ARTE
März 2017: Journalistenpreis “Evidenzbasierte Medizin in den Medien” für Claudia Ruby
Claudia Ruby wurde am 10.03.2017 für den SWR-Fernsehbeitrag „Krebs – Das Geschäft mit der Angst. Gefährliche Folgen alternativer Behandlung“ mit dem Journalistenpreis „Evidenzbasierte Medizin in den Medien“ ausgezeichnet.
„…Die Jury war besonders beeindruckt von der Gründlichkeit des Beitrags: Es gibt kaum eine Frage, die unbeantwortet bleibt; selbst den fadenscheinigsten Argumenten, Pseudostudien und Fallbeispielen wird auf den Zahn gefühlt. Rubys Beitrag zeigt aber auch, warum es so schwer ist, Scharlatane juristisch zur Verantwortung zu ziehen. Und er stellt die wichtige Frage, weshalb sich überhaupt so viele Patienten von der konventionellen Medizin abwenden und was die sogenannte Schulmedizin tun kann, um Vertrauen zurück zu gewinnen. Der Film gibt wissenschaftlich fundierte Antworten und liefert bedrückende Einblicke in das Geschäft der angeblich sanften Medizin.“
Ausstrahlung: MO 29.5. 20:15h 2017 SWR ( hier in der ARD mediathek zu sehen )
Buch&Regie: Claudia Ruby // Kamera: Dieter Stürmer, Thomas Kutschker // Ton: Simone Hartmann // Schnitt: Jan Wilm Schmülling // Mitarbeit: Hristio Boytchev, Konstanze von Kotze // Musik: Stefan Döring // Tonmischung: Florian Ebrecht
Produktion: Katja Sträter // Herstellungsleitung: Oliver Gontram // Produzenten: Thomas Weidenbach und Sarah Zierul // Redaktion: Martin Schneider
Bereits nach der Erstausstrahlung des Films auf Arte konnten wir feststellen, dass das Thema viele Menschen bewegt. In einigen Reaktionen wurde uns vorgeworfen, wir würden in dem Film die Risiken der so genannten “Schulmedizin” außer Acht lassen. Ein Kritiker legte uns deshalb nahe, den Film “Vorsicht Operation” anzuschauen, denn dann wüssten wir, welche Zustände in deutschen Krankenhäusern herrschten. Er wusste offensichtlich nicht, dass wir auch “Vorsicht Operation” produziert haben. Schon oft haben wir uns in unseren Filmen kritisch mit den Zuständen im deutschen Gesundheitswesen, mit Krankenhauskeimen, Ärztefehlern und anderen Medizinthemen beschäftigt. Stets gelten für uns dabei die selben journalistischen Standards wie bei den angeblich “sanften” Therapien: Wir gehen den Dingen mit der gebotenen wissenschaftsjournalistischen Unvoreingenommenheit auf den Grund. Ganz gleich ob die Therapien von der Pharmaindustrie oder von “Heilern” angeboten werden: Behauptungen, dieses oder jenes helfe den Patienten, bleiben für uns nichts anderes als pure Behauptungen oder PR, so lange sie nicht in unabhängigen, evidenzbasierten Studien untersucht wurde. Therapien bzw. Medizinprodukte müssen ihren Nutzen bewiesen haben und nicht auf Hörensagen basieren. Kritischer Medizinjournalismus darf die Augen nicht vor denjenigen verschließen, die aus der berechtigten Kritik an unserem Gesundheitswesen eigenes Kapital schlagen wollen, zu Lasten der Patienten.