Kampf um Europa // ZDF/ARTE
Aktuelle Ausstrahlung: DIENSTAG, 21. MÄRZ 2017 / 20.15 UHR ARTE // “La bataille pour l’Europe”
Der Brexit hat ein politisches Erdbeben ausgelöst. Viele fragen sich: Ist dies der Anfang vom Ende der EU? Oder führt der Schock im Gegenteil zu einer Neubestimmung gemeinsamer Ziele, aus der das politische Europa gestärkt hervorgehen wird? Die Dokumentation deckt die geopolitischen Strategien und Allianzen auf, die die Geschichte der EU von Beginn an bestimmt haben. Auf zwei Ebenen – einer historischen und einer aktuellen – erzählt die Dokumentation, welche „Todsünden“ die Gemeinschaft bis an den Rand des Scheiterns geführt haben.
Regie: Achim Scheunert // Cutter: Claudia Spoden // Musik: Stefan Döring // Sound: Florian Ebrecht
ARTE
Schon die Geburtsstunde der EU wurde verklärt: Nach Ende des Zweiten Weltkriegs waren es die USA, die die Grundlage für ein antikommunistisches Westeuropa legten, das die Menschen durch Wohlstand gegen die Verlockungen des Sozialismus imprägnieren sollte. Aussöhnung und Völkerverständigung wurden von den Amerikanern unterstützt, waren aber vor allem Voraussetzung für eine gemeinsame westeuropäische Politik, um dem Sowjetkommunismus Einhalt zu gebieten. Durch die Wirtschaftskrisen und den Aufstieg des Neoliberalismus in den 80er Jahren wurde es immer schwieriger, das Wohlstandsversprechen Europas einzulösen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion schlitterte die EU in eine Identitätskrise, da nun auch noch der Antikommunismus als gemeinsames Feindbild fortfiel, mit dem die Gemeinschaft trotz aller Differenzen bis dahin zusammengeschweißt worden war. Die Folge: Nationale Egoismen kochten hoch, ein idealer Nährboden für Populisten aller Lager, die begannen, zunehmend Front gegen die EU zu machen.